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Masken-Ball in der Schuster-Stadt oder: Falsches Gift

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Masken-Ball in der Schuster-Stadt oder: Falsches Gift

Anthologie aus dem Schweitzerhaus-Verlag

Alles Anders

Über die Ausschreibung 

Von der Rückseite der Anthologie: »Ein Kaleidoskop schillernder Farben, unglaublicher Begebenheiten, die alle eins gemeinsam haben: Nichts – gar nichts – ist, wie es scheint. Alles, ausnahmslos alles, ist anders.«

Motiv(ation)

Einmal im Leben wollte ich eine „Kriminalgeschichte“ schreiben – hier hatte ich die Chance, einen Giftmord mit einer überaus fiesen Überraschung zu ahnden.

Die Story

Nach 27 Ehejahren ist Ludwig Fiedler seiner Freya überdrüssig. Auch will er dem geografisch bedingt oft kalten Barmstedt („Der Schusterstadt“) den Rücken kehren, zurück in den heimatlichen Süden. Als Bestatter will er schon gar nicht mehr arbeiten. Hier wäre dringend zur Scheidung zu raten, würde nicht das gesamte Vermögen seiner Rubensgattin Freya gehören.

Auf dem Kommissariat? Oder etwa nicht? 👮

Ludwig Fiedler sitzt einem Mann mit feisten Händen gegenüber, der ein blütenweißes, perfekt gebügeltes Hemd zur Schau trägt. »Sie wollen mir auf die Schliche gekommen sein, Herr Kommissar?«  Leutselig lächelnd schwingt er sich  auf den Metallstuhl. Obwohl es in seinem Schädel brummt wie im Bienenstock, fühlt er sich leicht und unbeschwert.

»Nenn mich Eddie«, erwidert der untersetzte Mann hinter semmelbröselbraun gemaserter Schreibtischplatte.

»Ich kenne Sie doch gar nicht.«

„Du hast sie vergiftet“, stößt Eddie zwischen schmalen, blassroten Lippen hervor.

Ludwig zuckt mit den Achseln.

Ein Kostümfest im Norden? Echt jetzt?  🥳

Nett von ihm: Ludwig organisierte zu Freyas rundem Geburtstag ein Kostümfest unter dem Motto ‚Up ewich ungedeelt‘ [auf immer ungeteilt; Schleswig-Holsteins Wahlspruch; ursprünglich Passage aus dem Vertrag von Ripen im 15. Jahrhundert].

Eddie saugt Luft durch breite Nasenlöcher. »Freya lieh sich ein Libellenkostüm, goldkrötenfarben, mit durchsichtigen Flügeln und einer grüngoldenen Maske −«

»Ich«, unterbricht Ludwig würdevoll, »bezeichnete ihren Gesichtsputz als Larve.«

»Dir wird dein Großkotz noch vergehen.«

Ludwig lächelt unermüdlich weiter.

»Dir hattest du ein Kängurukostüm bestellt«, konfrontiert ihn Eddie.

»Daran ist gemeinhin nichts Verbotenes.«

»Nein«, gibt Eddie gelassen zu, »daran nicht.«

Mit beherrschter Geste zieht er eine Schublade auf und entnimmt ein Blatt Papier. »Auf dem Ball hast du nahezu keinen Tanz ausgelassen, sah verdammt albern aus, wie dein Kängurubeutel bei jedem Schritt wippte.«

Was verbarg der Beutel? 💼

Die Unterhaltung plätschert noch ein wenig dahin, bis Eddie zuschlägt.

»Du hattest alle Utensilien für die Verwandlung in dein Kostüm eingenäht. Mir fiel sofort auf, wie prall dein Kängurubeutel gefüllt war.«

Ludwig staunt ehrlich. »Sie waren auf dem Ball?«

Eddie winkt ab und schaufelt Papierfetzen übereinander. »Du drücktest dem Kellner ein Schmuckkästchen in die Hand, auf dem ein dickes Praliné befestigt war. Im Konfekt steckte ein Zahnstocher mit Fähnchen: BIET MI! Ohne Absender natürlich.« Er atmet tief ein. »Der Kellner berichtete der Polizei, dass der Fliegenmann ihm zehn Euro gab, damit er dieses Präsent kurz vor Mitternacht der Libellenfrau überreicht. Er erkannte dich nicht in deinem neuen Kostüm.«

Wer war die Libelle?  🤔

Doch nicht nur Ludwig hatte sein Kostüm gewechselt. Nicht nur Ludwig war in seiner Ehe unzufrieden. Streng genommen hat Eddie nie behauptet, Polizist zu sein. Ebenso hat Eddie nicht gesagt, dass Freya tot ist. Moment mal, an welchen Orten tummeln sich weiß gekleidete Menschen mit spitzen Spritzen 💉? 

Link zum Schweitzerhaus Verlag

http://schweitzerhaus.de/

Mein Lieblingszitat aus Maskenball 

»Du hättest die Lampenbeer wechseln sollen, als Freya dich darum bat.«

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