Grabflüsterin: Die Wiedergänger

Grabflüsterin: Die Wiedergänger

Eine gepflegte, subtile Grusel-Erzählung
Ein Dorf in ewigem Bann.
Eine Liebe, die ihresgleichen sucht.
Ein Kapitalverbrechen.
Die Opfer wollen Rache.
Sie beobachten.
Sie lauern.
Liebe und Ausdauer eines einzigen Menschen zähmen das Böse.
Bis ein Fremder den alten Pakt zerstört.
Doch ist er auch bereit, den Tribut zu zahlen?
Seiten: 68
ISBN: 978-3749480845
ASIN: B00F8KMZ3W

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Über „Grabflüsterin – Die Wiedergänger“

Grabflüsterin ist ein Booklet, eine gepflegte, subtile Grusel-Erzählung. Ich scheue bewusst das Label Horror, da ich vermeiden möchte, dass Du Horden wilder Zombies und seitenweise Splatter erwartest – dann wirst Du bei mir enttäuscht ☺. Meine Romane spielen zumeist in der Zukunft, aber zuweilen beschäftigt mich auch die Vergangenheit, die Idee, ob gestrige Ereignisse in unserer Gegenwart nachklingen und Macht auf unser heutiges Leben ausüben könnten. Zudem hat mich die Vorstellung der Wiedergänger schon immer fasziniert: Unerlöste Verstorbene, die den Lebenden in diversen menschlichen oder unmenschlichen Gestalten erscheinen. Sei es, weil etwas Wichtiges unerledigt blieb oder sie glauben, sich für eine Schmach oder ein Unrecht rächen zu müssen. Manchmal aber auch aus purer Sehnsucht, vielleicht nach einer Liebe, die der Tod nicht auslöschen konnte – ihrer Erfüllung er aber einen endgültigen, nicht verhandelbaren Riegel vorgeschoben hat.

Die Story

Anfangs ist alles ganz wunderbar normal: Uwe Neumann, ein stinkreicher, mir aus vielen Gründen unsympathischer Frührentner, zieht mit Gattin Irene aus der großen Stadt aufs malerische Land. Uwe ist gewohnt, alles zu bekommen, was man fürs liebe Geld kriegen kann und jeden Menschen nach exakt der Pfeife und Melodie tanzen zu lassen, die ihm gerade passt. Was Uwe sich nicht vorstellen kann: Dörfer, zumal kleine, zumal alte, haben sehr eigene Gepflogenheiten, ureigene Geschichten und wohl auch ihre persönlichen Geister – die auch ein begüterter Prahlhans nicht leichtfertig stören sollte, wenn ihm sein Seelenheil lieb ist.

„Grabflüsterin“ – Zitate

Eine trügerische Idylle

Neumanns sind lange vor dem Umzugswagen in ihrem neuen Domizil, dem Alten Rosenhaus angekommen. Wie eine feudale kleine Burg ruht es auf einem sanft geschwungenen Hügel. Seine cremeweiß getünchte Terrasse glänzt frisch poliert, die lindgrünen Holzfensterläden stehen einladend offen und den Garten würde ein Immobilienmakler sicher als „parkähnliches Grundstück“ inserieren.

Finanziell ausgesorgt freute ich mich auf ein herrschaftliches Leben im Dorfe Abendroth, wo meine Langzeitehefrau Irene und ich uns das Leben bis ans Ende unserer Tage hätten gepflegt zur Hölle machen können.

Eine Nachricht an die Nachwelt

Natürlich kommt alles anders, nachdem Uwe und Irene ihr Landhaus bezogen haben. Aber dass lediglich sieben Wochen verstreichen, um nicht nur Uwe pure Furcht zu lehren, hätte ich nicht gedacht, als ich zu schreiben begann. Doch Schreiben folgt eigenen inneren Gesetzen, wie eben auch das Leben in abgelegenen Dörfern.

In diesem Moment sitze ich im Giebel meines Landhauses und schreibe an SIE, die mein Vermächtnis lesen. Es gibt ein Fenster, aber ich ängstige mich, hinauszublicken. Obwohl nichts zu sehen wäre, denn sie sind verborgen, geschützt, wo sie liegen. Es nützt nichts, mich zu verstecken, sie finden mich. Überall. Jederzeit.

Herr, an den ich nie geglaubt habe, stehe mir bei. Für Irene kommt jede Hilfe zu spät.

Eine mysteriöse Gruschenka

Bald fühlt sich Uwe von Gruschenka tyrannisiert, die „zum Dorf gehört wie der Jahrhundertbrunnen oder die Hundertjährige Eiche“. Obwohl die recht betagte Dame auch nur ihre eigenen – zwar höchst seltsamen – Wege geht, die zu Uwes Entsetzen seit Jahrzehnten ausgerechnet am Alten Rosenhaus vorbei führen. 

Wo der Bach aufhörte den Waldrand zu säumen und stattdessen lieber unter die Erde plätscherte, schlurrte eine tief gebeugte Figur durch die Bäume, jagdgrüne Cordhose, aschgraue Tweedjacke. Aus einem um den Kopf geschlungenen Tuch lugte eine längliche Nase. Die Füße mühsam hebend, als trüge er eine zentnerschwere Last, lief der Spuk vorüber. Ich ging um den Möbelwagen und schaute der Gestalt nach. Ganz nah schlurfte sie am Bach entlang.

Eine fatale Entscheidung

Uwe beschließt, diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Ein Mann – ein Wort – eine folgenschwere Tat. Denn Abendroth hütet ein wahrlich düsteres Geheimnis, das auf die frühen Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurückgeht und wie eine verfilzte, speckige Dreckschicht unter den Dorfteppich gekehrt wurde, wo es – Uwe sei Dank oder eben auch nicht – nach über sechzig Jahren zu stinken beginnt.

Gruschenkas Krallenhand wischte durch Luft. »Ilja kam 1950, vor Weihnachten, mit seinen Eltern und etwa zwanzig weiteren Schlesiern. Nach Kriegsende mussten sie ihre Heimat verlassen, zu Fuß, mit Pferdekarren, immer auf der Flucht vor der Roten Armee.« Sie griff zu einem Becher, schwach roch ich Kamille. »Es existierte damals ein verlassener Hof, außerhalb von Abendroth«, erzählte sie weiter. »Dort brachte man sie unter. Diese Menschen«, ihre Augen funkelten Wut, »hatten alles verloren, waren auf der Suche nach Ruhe, Essen, wollten sich in Frieden niederlassen. Doch nirgends, nirgends waren sie erwünscht.« Sie seufzte. »Auch bei uns nicht.«

Eine Geschichte von Liebe und Tod

Damals erwachte zwischen Gruschenka und Ilja eine Liebe, die ihresgleichen sucht. Eben auch zu dieser Zeit geschah ein entsetzliches, unendlich feiges Verbrechen, das jede Maus im Dorf kennt und doch bis heute verschwiegen wird. Seit diesen alten, schrecklichen Tagen halten die unerschütterliche Liebe und Ausdauer der Gruschenka das Böse in Schach. Bis Uwe, ein Fremder, ein Prolet, ein Protz, den alten Pakt mit einem Schlag, Pardon: Zaun, zunichte macht.

Sie schluckte. Schwer. »Sie, Herr Neumann, haben alles zerstört. Die Nachzehrer übernehmen unser Dorf, ich spüre ihre Wut und ihre Gier. Jahrzehntelang habe ich sie beruhigt, gefüttert, nun aber sind sie hungrig und die Schleusen geöffnet.«

Eine erweckte Verwünschung

Der alte Fluch formt sich zu neuem Leben und fordert seine Toten.
Denn die einstigen Opfer wollen Vergeltung.
Sie haben alle Zeit der Welt.
Und sie lauern auf Rache.

Doch ist Uwe bereit, auch um seiner Seele willen, den Tribut zu zahlen?

Trailer auf YouTube

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