Prinzessin PampelMuse und Prinz Rübenkopf

Oder: Die fabelhafte Macht der Liebe

Anthologie aus dem net-Verlag 

Das Weihnachtsfest im Märchenland

Über die Ausschreibung

Aus dem Vorwort: Weihnachten wird sogar im Märchenland gefeiert 🎄

Motiv(ation)

Es war zwar erst August, aber die Idee, ein Märchen zu kreieren, hatte mir gut gefallen ☺. Nun weiß ich natürlich, dass nicht nur innerhalb des Christentums die Bräuche unterschiedlich sind und, als Beispiel, viele Angelsachsen nicht am 24. Dezember, sondern am 25. Weihnachten begehen und in Skandinavien gleichzeitig das vorchristliche Julfest zelebriert wird (God Jul! = Frohe Weihnachten), und dass jüdische Gläubige das Weih- und Lichterfest Chanukka feiern, Muslime das Opferfest, Buddhisten den Visakha Puja und Hindus das spirituelle Lichterfest Diwali.

Als ich das Märchen vor Jahren schrieb, stand mir nur mein vertrautes Weihnachtsfest vor Augen, was ich im Nachhinein ungemein schade finde und mir vorgenommen habe, eine vielfältigere Version zu verfassen. Ich melde mich in meinem Blog, wenn es so weit ist  📖 !

Die Story

Es war einmal

Prinzessinnen-Brautschau im Märchenland: In längst vergangener Zeit, als Einhörner durch die Wälder streiften, Kobolde Schabernack trieben und Elfen in den Lüften tanzten, begab es sich, dass die Herolde im Edlen Reich der Früchte verkündeten, Kaiser Mandarine wolle seine einzige Tochter, Prinzessin Pampelmuse, am Weihnachtsfest vermählen. Zur Adventszeit reisten von überallher heiratswillige Könige, Prinzen und Herzöge an, um der Prinzessin den Hof zu machen.

Es soll nicht sein

Doch an keinem der blaublütigen Gentleman findet Prinzessin Pampelmuse Gefallen.

»Jedem von ihnen fehlt das Besondere.«

»Das Besondere«, rief der Kaiser und breitete seine Arme aus. »Was ist das denn, das Besondere?«

Die Prinzessin strich über ihre rundlichen Hüften und neigte den Kopf. »Keiner von ihnen liebt mich«, flüsterte sie.

»Liebe!«, tönte der Kaiser. »Liebe ist für das Volk. Wer adligen Geblüts ist, achtet nicht auf derlei Kinkerlitzchen. Du wirst deinen Gemahl nach diesen Regeln wählen: Herkunft, Anstand und Vernunft.«

Es wird Weihnachten

Aber Prinzessin Pampelmuse weigert sich und der Kaiser verbannt sie auf einen Bauernhof, um ihren Hochmut zu brechen, obwohl sie doch nur auf ihre große Liebe warten will. Auf diesem Bauernhof soll sie leben und arbeiten, bis sie gewillt ist, einen dem König genehmen Gemahl zu erwählen. Umzug noch vor Weihnachten!

In der Tat war Weihnachten im Reich der Edlen Früchte das wichtigste Fest, das mit großem Pomp, würdevollen Zeremonien, festlichen Bällen und Geschenken gefeiert wurde. Prinzessin Pampelmuse genoss jedes Jahr die Feierlichkeiten, fühlte jedoch, dass Prunk nicht das wirkliche Wesen, der wahre Kern der Heiligen Weihnacht war. Vielmehr empfand sie die Geburt des Jesuskindes, den der liebe Gott auf die Erde gesandt hatte, als den wahren Grund für die Freude der Menschen. Sie liebte es, in der Kirche die hingebungsvoll gestalteten hölzernen Figuren anzuschauen: das Jesuskind in einer mit Stroh gefütterten Krippe, daneben Maria und Josef, die Drei Weisen sowie Ochs und Esel, alle in einem Stall.

Es wird gut  🌞

Zum Glück sind Prinzessin Pampelmuses Gasteltern freundliche Leute, die sie wie eine Tochter behandeln, aber auf Geheiß des Kaisers auch zu allen Arbeiten heranziehen, denen sie gewachsen ist. So streift die Prinzessin im Frühling durch den Wald, um Reisig zu finden, als sie ein schmetterlingsflügelgleiches Lila zwischen den knorrigen Ästen erspäht.

‚Ein Elfenflügel‘, flog es durch ihren Kopf, sie kniff die Augen zusammen und folgte dem gaukelnden Lila, bis sie über einen Stein stolperte und auf den Waldboden fiel.

»Autsch.« Sie massierte ihren schmerzenden Fußknöchel.

»Wer klagt vor meiner Höhle?«, erklang eine Fistelstimme.

Prinzessin Pampelmuse blickte um sich. Direkt hinter ihr ragte ein Erdbuckel in den Wald, seine kindshohe Öffnung war von knorzigen, ineinander verschlungenen Ästen umrankt. Auf Knien rutschte sie näher, blickte hindurch.

»Wo bist du?«, rief sie ins Dunkel.

»Hier hinten«, piepste es.

»Komm doch näher«, forderte die Prinzessin.

»Ich traue mich nicht«, fiepste es.

»Warum nicht?«

»Ich bin so hässlich«, zirpte es.

Das ist nun leider richtig … Aber das lässt sich mit viel Liebe bestimmt ändern ☺. Und für  den bösen Zauberer Clodoldo wird sich auch eine gerechte Strafe finden. Zudem wartet auf dem Bauernhof eine famose Überraschung auf Prinzessin Pampelmuse. Zum guten Schluss gibt es natürlich ein rauschendes Weihnachts-/ Hochzeitsfest!  🎆 🔔

Link zum net-Verlag

https://www.net-verlag.net/

Mein Lieblingszitat aus Prinzessin Pampelmuse und Prinz Rübenkopf

Niemand, außer der Prinzessin, bemerkte, wie eine Elfe mit lilaprächtigen Flügeln in Sekundenschnelle am saalhohen, glanzvoll geschmückten Tannenbaum vorbei  in den Festsaal huschte, eine Köstlichkeit vom Speisentisch stibitzte, kurz kicherte und dann mit einem Augenzwinkern verschwand.