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Briefe von der Brücke der Zeit

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Briefe von der Brücke der Zeit

Briefe von der Brücke der Zeit

The Book Of Plans Hopes And Dreams

Lieber Opa Martin (Brief an 1914)

Zukunftsmusik 2114 (Gedicht)

Herausgeber: Rebecca und Michael Bilkau

Englisch-deutsches Schreibprojekt, das menschlich-literarisch die Brücke zwischen drei 14er-Jahren über drei Jahrhunderte schlägt: Erster Weltkrieg 1914, Jahr der Ausschreibung 2014 und eine Botschaft an 2114. Beiträge von zweiundfünfzig Autoren, unter anderem aus Deutschland und Großbritannien, wurden ausgewählt und gebündelt.

Die gemeinsame große schwere Frage:

Wie sähe unsere Welt heute aus, wären nicht so viele Menschen in Kriegen geopfert worden?

🔊  Warum zum Teufel wird der erste Buchstabe bei der Aufzählung von Kriegen: Erster, Zweiter … GROSS geschrieben? Nichts, aber auch gar nichts ist groß an Kriegen, außer das Leiden.

Welche Kunstwerke, Bilder, Romane, Gedichte, Erzählungen, Symphonien, Lieder sind nicht erschaffen worden? Welche wissenschaftlichen, technischen, medizinischen Errungenschaften wurden (noch) nicht erreicht? Wie viele Kinder blieben ungeboren? Vielleicht fand jener Mensch, der den Krebs hätte besiegen können, in den Kriegswirren einen frühen Tod? Wie jener Mensch, der eine Weltformel gegen den Hunger entwickelt hätte? Oder auch  jener Mensch, der einen anderen unsagbar glücklich gemacht hätte? Jener Mensch … hätte jeder von uns sein können.

Welche Gräuel mögen die großen Nachkriegsliteraten („Trümmerliteratur“, Heinrich Böll, Wolfgang Borchert, Gottfried Benn etc. etc. etc.) erneut durchlitten haben, als sie uns ihre Geschichten über diese Zeit hinterließen? Für mich ganz besonders: Die Küchenuhr von Borchert, Und sagte kein einziges Wort von Böll, Astern von Benn.

Wie viele Hoffnungen, wie viele Träume wie vieler Menschen in wie vielen Ländern blieben durch Kriege unerfüllt (und bleiben es in Teilen unserer Welt noch heute)?

2114

Je eine Erinnerungsausgabe des Buches wurde Ostern 2015 im Dom in Braunschweig sowie in der Kathedrale in Blackburn/ Nordengland übergeben. Beide werden – so man sich noch erinnert – im Jahre 2114 wieder hervorgeholt werden.

Noch heute bin ich unglaublich stolz, Teil dieses Buches zu sein. Meine Beiträge sind ein Brief an meinen (realen) Opa Martin, der im Jahre 1914 zu jung war, um eingezogen zu werden. Als jedoch 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach – obwohl Kriege nie ausbrechen, sondern besiegelt werden und nur Verlierer zurücklassen – schützte ihn sein Lebensalter nicht mehr. Seine Rettung aus Kohlegrubenstollen in Sibirien verdankte er – Ehrenwort meines Großvaters! – seiner humanistischen Bildung und der Liebe zur Literatur. Er fiel einem russischen General auf, da er Bücher im Marschgepäck trug, nur zwei, nur schmale. Doch schleppte er ihr Gewicht auf seinem Rücken, während ihm befohlen war, Krieg zu führen.

Der Rest ist Geschichte …

Link zum Artikel in der Zeitung Neue Braunschweiger: Wie würde die Welt aussehen, wenn es den Ersten Weltkrieg nicht gegeben hätte?

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